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Salento – Pferdereiten umgeben von Kaffeeplantagen

Tja, und so schnell kann es auch schon weitergehen.

Wie versprochen geht es ratz fatz weiter mit meinem nächsten Bericht und dem Besuch von Salento. An sich sollte die Busfahrt von Bogota nach Armenia, wo ich in einen lokalen Bus nach Salento umsteigen sollte so circa 8 Stunden dauern. Mit meinem Lieblingsbusunternehmen Bolivariano ging es diesmal aber leider etwas in die Hose.

Wiedereinmal saß ich im Nachtbus, wurde allerdings schon am morgen gegen 4.20 Uhr aus dem Tiefschlaf gerissen. Die ganze Strecke von Bogota nach Armenia in gerade einmal 6 Stunden… Tja, wäre ich vormittags/nachmittag gefahren wäre ich sicherlich froh gewesen schneller am Umsteigeort zu sein. Aber um 4.20 Uhr an der Bushaltestelle in Armenia war jetzt nun wirklich nicht mein Traum. Mit halb zugekniffenen Augen stand ich dort also ziemlich früh am morgen. Netterweise war ein Kolumbianischer anderer Fahrgast um diese Zeit aber schon ein wenig ausgeschlafener und war so freundlich mich über das komplette Busterminal zu führen um mich persönlich am Abfahrtsort für die lokalen Busse nach Salento abzuliefern. Ein äußerst freundlicher Zug des Mannes (etwa um die 40) der hier so wie er erzählte seine Eltern besuchte. Überraschender Weise konnte er mir auch recht schnell mitteilen das der erste Bus nach Salento auch schon gegen 5 Uhr morgens fährt und somit war ich nichtmehr ganz so verärgert so früh am morgen an einem ziemlich menschenleeren Busbahnhof zu warten. Nachdem dann der lokale Bus nach Salento sogar noch überpünktlich ankam (hier plättet mich manchmal so einiges – in der Regel ist hier das Gegenteil der Fall) ging es auch schon recht schnell in das sympathische Dörfchen Salento. Dort angekommen konnte ich nach einer kurzen Orientierungsrunde mein Hostel finden und mich ersteinmal wieder für ein paar Stunden im Bett vergriechen.

Das Hostel mit dem Namen Hostal La Floresta war äußerst gut organisiert und man lebte quasi mit der Familie zusammen und bekam auch mal ein paar Stückchen vom Kuchen ab den sie fast täglich backten. Ausgestattet mit einem kleinem Plan über die lokalen Aktivitäten ging es dann ersteinmal nach erfolreichem Mittagessen in die Kneipe um die Championsleaugepartien bei lokalem Bier zu sehen. Nachdem Barcelona sich doch noch ins Viertelfinale kickte und Schalke unnötiger Weise auf die zusätzlichen Millionen verzichtete wurden die Pläne für den nächsten Tag gemacht. Tja, Aktivitäten planen ist nicht leicht und da das Bayern – Arsenal-Spiel am nächsten Tag aufgrund der 6-stündigen Zeitverschiebung natürlich auch nur am Nachmittag zu sehen ist, blieben mir nur einige Stunden am Vormittag um die Umgebung zu erkunden. Leichtfertig wie ich bin habe ich mich mit einem Holländischen Reisebegleiter dazu verabredet  3 Stunden auf nem Pferd  zu reiten und die Natur und Kaffeefelder um Salento herum zu entdecken.

Ich auf nem Pferd eijajei

Nachdem sich noch 2 weitere Reisende angeschlossen hatten, sind wir letztendlich zu fünft (inklussive Führer) auf in die Felder um Salento. Hierbei wurden einige Flüsse überquert und aufgrund dessen das die anderen Reiter leider schon recht geübt waren musste auch ich unfreiwillig den ein oder anderen Galopp mitmachen.

Überquerung einer der kleinen Flüsse um Salento

Das lag vermutlich daran das mein Pferd mehr Spaß daran hatte den anderen Pferden zu folgen anstatt auf meine willkürlichen Zügel-Zieh-Anweisungen zu reagieren. Der erste Galopp war ein wenig erschreckend und bei irgendeinem weiteren wäre ich fast mal vom Pferd gefallen ;). Letztendlich lief es irgendwann aber doch ganz gut so das ich ohne Kratzer und schrammen das drei-stündige Ausreiten überstanden hatte.

Nochmal mein Pferd im Ganzen, damit man auch sieht das es echt ist!

Zwischendurch wurde dann noch ein kleiner Wasserfall besucht und dann neigte sich das Reiten auch so langsam dem Ende zu.

Ich... vermutlich ausgelassen froh über die kurze Pause

Während die anderen noch völlig fröhlig über das Gallopieren waren, weil das bei anderem Ausreiten nicht möglich war – war ich an sich noch recht froh das ich das ganze überlebt hatte. Und auch nen bissl froh endlich wieder auf meinen eigenen Füßen zu stehen!

kurzes Abschluss-Gruppenfoto

Im Anschluss ging es dann nach einem kurzen Mittagessen zum Fussball schauen, welches wie fast annehmbar… in der Tat kein großes Ereignis war. Nachdem das Bayernspiel dann endlich rum war (stillschweigen), ging es dazu den Kolumbischen Nationalsport zu entdecken! Das Spiel heißt Tejo und ist ein äußerst interessantes Spiel. Man wirft mit einem disksförmigen Spielstein (wiegt circa 1,5 Pfund) und versucht den Stein in der Mitte eines Ringes in der Mitte eines Sandkastens zu platzieren.

Tejo - auf diesen Sandkasten wird geworfen

Um den Ring herum sind kleine „Steine“, welchen Mini-Dynamiten ähneln und wenn der Spielstein auf diese trifft, explodieren diese mit einem lauten Knall! Trifft man die Mitte gibts 6 Punkte – trifft man einen Dynamit und der explodiert gibt es 3 Punkte und trifft man den Sandkasten gibt es 1 Punkt. An sich ein ganz interessantes Spiel um in Deutschland einzuführen aber ich kann mir nicht vorstellen das es auch nur ansatzweise aufgrund der Sicherheitsrisiken erlaubt wird. Wieviele Kolumbianer bei dem Spiel aufgrund der lauten Explosionen nen Tinitus erlitten oder aufgrund der ständig ausgeschenkten Biere versehentlich andere Spieler auf der Gegenspielbahn abworfen ist vermutlich eine Dunkelziffer. Tejo ist nen äußerst witziges Spiel aber vermutlich nur in Kolumbien spielbar – ich kanns jedem Sportfan allerdings nur empfehlen – ich fands geil! 😉 Also Leute, ab nach Kolumbien!!

Tja, so verging dann auch schon der 2. Tag im sympathischen Salento, welches enorm viele nette Einwohner hat und wo ich während meiner 3 Tage nur positive Erfahrungen machen konnte. Am letzten Tag ging es dann auf um die berühmten Kaffeefelder zu entdecken, welche das eigentliche Hauptziel darstellen um Salento zu besuchen. Hierbei wanderte ich 45 Minuten zu einer ökologischen Farm und für 2,50 Euro bekommt man dann von dem Farmbesitzer eine Tour mit abschließendem Kaffee angeboten. Die Tour war zwar in Spanisch aber da meine Zimmerkollegin aus Argentinien kam, konnte sie im Zweifelsfall dolmetchen. Tja, nun kann ich also den Anbau von Kolumbianischen Kaffee auf meiner Liste auch abhaken. Anbei nun ein paar Bilder vom Umland und von der Kaffeefarm.

Umland von Salento mit mir
Hund und Katze
Inmitten der Kaffeepflanzen
Da kommt die Kaffeebohne also raus
...und da die Ananas

Tja, so neigte sich dann auch der letzte Tag in Salento wieder dem Abend zu und auch mein Blogeintrag wird sich nach diesem enorm kurzen Zeitabstand wieder dem Ende zuneigen. Mein abschliessendes Fazit über Salento ist, dass ich enorm viele nette einheimische Menschen kennengelernt habe, ob beim Billiard oder Tejo spielen, Fussball gucken oder beim umherschlendern in dem Dörfchen. Alle waren äußerst hilfsbereit und am nächsten morgen wurde ich sogar persönlich von einem älteren Dorfbewohner zum Busbahnhof begleitet, da ich mich natürlich am völlig falschen Punkt in die entgegengesetzte Richtung befand ;). Alles in allem eine tolle Zeit und bald gibts dann einen Bericht über Popayan und San Augustin. San Augustin werde ich morgen besuchen und hier befinden sich mehr als 500 Indianische Statuen aus ganz ganz ganz ganz alter Zeit.

Drückt mir also die Daumen das ich auch hier wieder nette Reisebegleiter finden kann, welche ihre Bilder mit mir teilen (großen Dank an die letzten Bilder gesponsort bei Nik, der sich hier mit einem abschließenden Bild verewigen darf).

Sarah und Nik

Bis bald

Tobi

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