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Weihnachten in Beliz mit zwielichtigen Gestalten (Semuc Champey – Rio Dulce – Livingston – Beliz)

So,

da bin ich wieder! Es gibt an sich wieder allerhand zu berichten, da ich hier enorm viel erlebe. Beginnen werde ich ersteinmal mit den vergangenen Tagen und einem kleinen Bericht über Semuc Champey, welches im Nachhinein sicherlich eines der Highlites in Guatemala darstellte. Wobei… beginnen werde ich ersteinmal mit einer Karte über Guatemala und Beliz, wo ich meine bislang erlebte Strecke einzeichne, damit ihr auch seht was ich schon gesehen habe und wo ich mich gerade befinde.

Mit viel Mühe habe ich meine bisherige Reisstrecke eingezeichnet :). Bald geht es nach Flores um Tikal anzuschauen

Nach meinem letzten Aufenthalt in San Pedro habe ich mich entschlossen mit Anna und Robert, ein wenig durch Guatemala zu reisen. Gesagt getan und für 150 Quetzales (15 Euro) haben wir ein Shuttle von San Pedro über Antigua nach Semuc Champey geordert. Um 8 Uhr morgens ging die Reise los und nach circa 4 Stunden hatten wir Antigua erreicht. Nach einem 2 stündigen Stop ging es von dort weiter mit dem Shuttle durch Guatemala Stadt, Coban bis hin nach Semuc Champey. Geplante Ankunftszeit war 21 Uhr. Letztendlich sind wir allerdings erst um Mitternacht in Lanquin, welches ein kleines Städtchen vor Semuc Champey ist angekommen. Nach fast 14 Stunden Minibus fahren war das eine kleine Erleichterung. Von Lanquin ging es dann mit einem Pick Up weiter zu unserem Hostel, welches nach weiteren 45 Minuten kurz vor 1 Uhr in der Nacht erreicht wurde… welch eine Erleichterung :). Das Hostel (Utopia) lag hervorragend, nur 2 km von Semuc Champey entfernt direkt an einem Fluss der sich auch hervorragend zum baden geeignet hat. Aber um euch jetzt die ganzen Einzelheiten zu ersparen, wie ich gefeiert habe, mit wem ich gefeiert habe, was ich gegessen habe… es war im übrigen ein Hostel für Vegetarier (was ich davor nich wusste… allerdings waren die Desserts grandios!!!)… gehe ich jetzt direkt auf Semuc Champey ein…

Semuc Champey von oben

Davor hatte ich natürlich noch nie davon gehört. Allerdings war es traumhaft. Semuc Champey ist ein Naturreservat und besteht aus vielen Türkis-grünen Wasserpools in denen man baden kann und die unglaublich schön gelegen sind.

Ein Pool…

Eintritt für Touristen ist 50 Quetzales, Guatemaler hingegen dürfen den Ort für 30 Quetzales besuchen. Da ich meine Kamera noch immernicht aufgeladen hatte musste ich den Ort sogar 2mal besuchen, denn am 1. Tag war Tobi natürlich ohne Kamera. Da es allerdings so wunderschön dort war musste ich einfach Fotos davon machen. Anbei ein paar Fotos…

Mit mir im Badeoutfit

Ein Pool…

Kleiner Wasserfall der Pools in den Fluss

Das andere Highlite dort waren die Höhlen von Semuc Champey. Die Höhlen sind mit Wasser gefüllt und mit Kerze bewaffnet schliesst man sich dann einer kleinen Tour an und schwimmt mit einer Hand, hält mit der anderen Hand die Kerze und erforscht so die Höhlen. Das ganze dauerte ungefähr 1 1/2 Stunden und war auch sau stark!!! Aufgrund der Wasserempfindlichkeit meiner neuen Kamera gibt es leider keine starken Höhlenbilder aus dem Wasser :(. Oh weh… ich merke gerade schon!!! Das wird wieder einer meiner längeren Blogeinträge… ich versuche mich jetzt also zu beeilen :). Semuc Champey wurde also abgehakt und ist jedem der Guatemala besucht wärmstens zu empfehlen! Nach 3 Nächten in dem Schmucken Hotel wurde dann unsere Weiterfahrt gebucht, denn wir hatten uns überlegt, dass wir Weihnachten am Strand verbringen wollen. Es sollt auf zum Rio Dulce gehen.

Eine Bootsfahrt auf dem Rio Dulce

Der Rio Dulce ist ein Fluss der vom Lake Itzabal nach Livingston an der Karibikküste Guatemalas in den Atlantik mündet. Nach circa 5 Stunden im Minibus sind wir nach Fronteras gekommen, von wo man ein Boot nehmen muss. Boote fahren häufig nur früh morgens gegen 7.30 und 13.30 über den Rio Dulce nach Livingston für 125 Quetzales (was ein recht teurer Preis ist). Die Fahrtzeit beträgt ungefähr 2 Stunden und Krokodile haben wir leider keine gesehen, sollen allerdings auch nur in vereinzelten Reservaten vorkommen.

Ab und an gibt es auch noch dichte Wälder und Felsen

Ab und an gibt es auch ein paar Villen zu sehen

Der Rio Dulce ist an sich ein schönes Flüsschen, fährt man mit seinem Boot dadurch, sieht man auf beiden Seiten viele Hotels und Villen, etc. von den korrupten Politikern vor Ort. Auch wir haben uns entschieden einen Tag auf dem Rio Dulce in La Pintada zu übernachten. Allerdings hat uns das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. 2 Tage vor Weihnachten hat es einfach mal angefangen zu schütten und zu schütten und uns die Entscheidung erleichtert schnell weiter an die Karibikküste Guatemalas zu reisen. Livingston wir kommen/kamen.

Mit dem Boot sind wir zum Glück nicht gefahren

Von Livingston hatten wir uns an sich recht viel versprochen, da Livingston im Gegensatz zum restlichen Land und dem Maya-Spanischen Hersprung hier eine andere Völkergruppe beherbergt. Hier haben sich damals nachdem ein Sklavenboot vor der Küste gesunken ist viele Afrikaner niedergelassen. Demnach besteht der Ort Livingston der im übrigen nur mit dem Boot erreichtbar ist aus vielen Dunkelhäutigen und man hört des öfteren Reggaeklänge. Einer der dort lebenden hat uns auch mal für eine Stunde ein bissl durch seinen Ort geführt. Allerdings ist Livingston leider recht dreckig und das regnerische Wetter (schonwieder) hat seinen Rest dazu beigetragen, so das wir uns entschieden haben Weihnachten hier doch nicht zu verbringen. Denn in Guatemala geht am 25. Dezember vom Transport her fast garnichts, so dass wir hier nicht noch 2 weitere Tage über die Weihnachtstage festsitzen wollten. Stattdessen haben wir am 24. Dezember 2012 ein Boot von Livingston für 200 Quetzales nach Beliz genommen. Normalerweise verkehrt das Boot nur Dienstags und Freitags, allerdings wurde es wegen dem 25. Dez. um einen Tag nach vorne gelegt. Da mein Visa am 30. Dezember ausgelaufen wäre, hätte ich den Weg so oder so bald einschlagen müssen. Da Annas Visa allerdings noch ein wenig länger wirksam war, hat sie sich von uns getrennt und den Weg zu den Bay of Islands nach Honduras gewagt um dort ihren Open Water Tauchschein zu machen. Die Bay of Islands sollen sich hervorragend zum tauchen eignen und werden wohl auch Zwischenstop meiner Reise darstellen. Es sei denn Anna kann nichts gutes darüber berichten… Anna, ich drück dir die Daumen!!!!!

Der Hafen von Livingston/Guatemala

Robert und ich hingegen haben uns also mit dem Boot auf über die Grenze gemacht. Guatemala hat nur 2 Grenzübergänge mit Beliz, einen über Land und einen über See. Über See muss man leider eine Ausreisegebühr von 80 Quetzales bezahlen und am besten einen Tag vorher bei dem Migrationsschalter in Livingston vorbeischauen um sich einen Ausreisstempel zu besorgen… ansonsten gibt es Probleme bei der Einreise in Beliz.

Fast in Beliz am 24. Dezember…

 Und nach nur einer Stunde im Boot waren wir dann auch schon in Beliz. Und ich muss sagen… so einen unkomplizierten Grenzübergang habe ich davor wohl nur von Thailand nach Laos erlebt. Kaum in Beliz angekommen ging alles so schnell… das man nach “Hello, I probably stay here only for two days” seinen Einreisestempel bekam, keine Einreisegebühr zahlen musste und zack war man in Beliz. Dem einzigen Englischsprachigen Land in Zentralamerika im übrigen.

Tja, im Anschluss musste dann ersteinmal die einheimische Währung erworben werden. Und ähnlich wie in Guatemala sind auch die Schlangen vor Banken überwältigend…

Meine neue Kamera hat ein kleines Beleuchtungsproblem

 …allerdings konnte ich mich nach geschlagenen 30 Minuten bis zu dem Geldautomaten durchkämpfen! Im Anschluss wurde für 22 BZD ein Bus gechartert und nach 6 Stunden waren wir dann in Beliz City…

“Beliz City”…

Über Beliz wussten wir an sich garnix. Umso erstaunlicher war es, dass die Beliz City nur 70,000 Einwohner umfasst. Keine Hochhäuser, allerdings auch kein Strand und kein ALLES! Beliz, wie wir jetzt festgestellt haben eignet sich wohl nur dazu um schnell auf eine der schönen Inseln mit der Fähre zu fahren und dort an den traumhaften Korallenriffen zu Tauchen oder zu Schnorkeln. Leider ist Beliz allerdings auch recht teuer – so das es leider derzeit nicht in meinem Budget liegt hier einen Tauchgang zu nehmen. Ansonsten könnte mein Plan es bis nach Panama und dann mit dem Boot nach Kolumbien zu schaffen in Gefahr geraten! Stattdessen haben wir uns hier für 2 Tage ein Hotel genommen und wollten endlich mal zu Weihnachten ins Kino und “den kleinen Hobbit” auf Englisch sehen (da Beliz ja das einzig Englisch sprechende Land vor Ort ist, war meine Vorfreude recht groß!). Aber… Beliz ist nunmal auch in Zentralamerika und Zentralamerika wäre nicht Zentralamerika wenn hier nicht alles ein wenig hinter der Zeit ist… In Belize City gibt es ein einziges Kino, welches sich in dem Princess Hotel befindet. Allerdings läuft dort derzeit “Twilight” und das muss ich mir nun wirklich nicht antun ;-). Tja… und da Beliz in der Tat nichts zu bieten hat und wir schonmal in dem Princess Hotel waren… habe ich das einzige entdeckt was man in Belize City machen kann… Viele Grüße hierbei ein Ex-Reisepartner Mitja!!!! … man gambelt!! Natürlich verfügte das Princess Hotel über ein Casino. Am heilig Abend kann man sich zwar in der Tat besseres vorstellen als zu gambeln, aber Belize City ist leider in der Tat nicht wirklich eine Reise wert. Immerhin gab es in dem Casino Freigetränke und ein kostenloses Buffet… somit hatte ich immerhin ein Buffet zu Weihnachten ;-).

Blick vom Hotel zum Atlantik – aber Strand… Fehlanzeige

Heute schreiben wir bei mir noch den 25. Dezember und wie stellt man sich Weihnachten in Beliz so vor? Mein Tag begann gegen 9 Uhr… die Strassen sind leer, die Sonne schon brennend heiss und man bewegt sich verzweifelt auf der Suche nach essen fort. Erwachsene und Jugendliche fahren auf so Mini-Fahrrädern an einem vorbei und man denkt nur… “hoffentlich sind sie heute zu faul dich auszurauben – immerhin ist Weihnachten”. Und ich kann euch sagen… sie waren es ;). Irgendwann sind wir dann im Krankenhaus angekommen… aber auch hier, keine Cafetaria, kein essen, jegliche Restarurants waren zu. Aber STOP, einen kleinen Essensstand gab es dann doch… und zwar vor dem Krankenhaus. Der 25. Dezember scheint auch hier nicht Touristenfreundlich zu sein. Allerdings hatten wir noch ein Problem… wir hatten nichts zu trinken und es gab auch weiterhin nichts was auch nur halbwegs so aussah als ob dies käuflich zu erwerben ist. Also ging es zurück zum Hotel. Nachdem wir dann die Managerin gefragt haben bzw. sie von ihrer Fernsehsoap wegreissen konnten sagte sie uns zuerstmal… “Wow, I am so drunk”… wie auch immer… jedenfalls orderte sie die Putzkraft herbei und zusammen fuhren die beiden Frauen (welche in der Tat äußerst äußerst komisch sind/waren) auf 2 Minifahrrädern uns vorab in die Richtung wo es ein Kiosk geben sollte. Das erste Kiosk wurde auch nach kräftigstem brüllen der Managerin nicht geöffnet. Beim 2. Kiosk hatten wir dann mehr Erfolg… wir trafen erst 2 Minuten hinter den beiden schwankenden Fahrrädern am Kiosk ein, aber unsere betrunkene Hotelmanagerin konnte den Besitzer schon wachklopfen und uns die Getränke besorgen.

Hotelmanagerin mit der Angestellten auf den Fahrrädern…

Ich muss dazu sagen, dass unser Hotel in der Tat äußerst seltsam ist… 🙂 aber morgen geht es wieder zurück nach Guatemala und zwar nach Flores um Tikal zu besuchen, welches auch am 21. Dezember der Schauplatz für die Weltuntergangszeremonie war.

Ich wünsch euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest  🙂

-T

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