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Von Leticia nach Puerto Nariño am Amazonas entlang

Es ist geschafft, der Amazonas wurde besucht. Nach einigen kleineren Turbulenzen hat sich der Flieger von Bogota dann doch gedacht sicher in Leticia am Amazonas zu landen. Leticia ist der Ausgangspunkt für Reisen in den Amazonas, hat einen Grenzübergang nach Brasilien und einen weiteren nach Peru. Leticia ist die größte Siedlung Kolumbiens am Amazonas mit 35,000 Menschen. In Leticia und Tabatinga/Brasilien kann man sich ohne Stempel im Reisepass beliebig aufhalten (mehr dazu im nächsten Bericht der ein bisschen genauer darauf eingeht). Beide Städte sind quasi miteinander verbunden – gäbe es nicht ein paar Hindernisse auf der Straße würde vermutlich noch nichteinmal auffallen das man sich nach 15 Minuten Fußmarsch vom Center in Letica auch schon in Tabatinga befindet. Tabatinga ist allerdings recht langweilig, zwar kann man zwischen beiden Städten gemütlich ein und aus spazieren allerdings ist Leticia etwas größerer. 

auch mal ein Brasilianisches Bier am Hafen von Tabatinga
Grenzübegang zwischen Leticia/Kolumbien und Tabatinga/Brasilien

In Tabatinga bietet sich lediglich für die Weiterreise nach Brasilien an. So kann man die 2 Mio. Metropole Manaus von Tabatinga aus mit dem Boot in 3 Nächten/4 Tagen erreichen oder sich einfacherhalber ein Flugzeug nach Manaus gönnen. Straßen und Autos/Motorräder gibt es lediglich zwischen Tabatinga und Leticia, Haupttransportmittel  ist hier ansonsten das Boot, da kein Straßennetz vorhanden ist.  Nichtsdestrotz ist der Hauptbesuch von Leticia – der Besuch vom Amazonas und dem unglaublich gigantischen Regenwald.

Amazonas - Wald, Wald, Wald, Wasser und viele Vögel

Nachdem mein Flieger also heil in Leticia angekommen ist, besuchte ich ersteinmal ein wenig die Stadt und erkundigte mich über bestmögliche Touren. Leider bin ich natürlich wieder in der Hauptregenzeit angekommen. Hauptregenzeit ist hier in Leticia im April und Juni. Und der erste Tag war auch direkt völlig verregnet. Touren in Leticia sind recht teuer und eigentlich nur realisierbar wenn man eine kleinere oder größere Gruppe an Personen ist, da dadurch die Preise günstier werden (aber dennoch recht teuer bleiben). Am nächsten Tag kam dann mein Kumpel Charles mit dem Flieger von Bogota aus an und wir entschieden uns direkt Leticia zu verlassen und ein Boot tiefer in den Dschnungel hinein nach Puerto Narino zu nehmen. 

Charles und ich bei nem kühlen Bier

Gesagt getan – nachdem wir für jeweils 29.000 COP ein Bootsticket gekauft hatten, ging es mit dem Expressboot zum 87 km Flussaufwärts liegenden Puerto Narino. Dies wurde mit dem Expressboot auch in zügigen 2 Stunden erreicht, so dass es in Puerto Nariño ersteinmal auf Informations- und Toursuche ging. Tja, wie gesagt war es Regenzeit und das Dorf mit seinen 2000 Einwohnern völlig unter Wasser. Schnell fanden wir ein günstiges Hostel , wo uns die Hostelbesitzerin erzählte das vor 3 Tagen das Haus bis circa 20 cm unter Wasser stand. Der komplette Fussballplatz, etc. stand sowieso noch völlig unter Wasser wie die Bilder hoffenltich eintrucksvoll aufzeigen können.

Der Fussballplatz in Puerto Nariño - und überall Wasser

Tja, leider ist ein hoher Wasserstand auch enorm schlecht um das Wildlife im Wasser zu sehen, was uns schweres Herzens bei der ersten Tour aufgezeigt wurde. Anstatt einem schönen Piranhafischen ging es ersteinmal darum die den pinken Flussdelphin zu sehen. 

Mit dem Boot ging es gemütlich den Amazonas entlang auf der Suche nach den pinken Delphinen

Glücklicherweise wurden wir auch fündig und konnten einige entdecken. Leider waren sie aufgrund des hohen Wasserstandes allerdings enorm schwer zu sehen und sind nur ein paar mal aufgetaucht, nicht fröhlich herumgesprungen und haben sich dann wieder fürn bissl versteckt bis sie völlig überraschend wieder woanders aufgetaucht sind. Das war leider zu viel für Charles-Kamera so das ich trauriger Weise mitteilen muss, dass die Kamera zu langsam war L. Stattdessen werde ich ein Bild von Google veröffentlichen welche zeigt wie die Pink Dolphins, wenn sie denn fröhlich sind (Regenzeit mögen sie wohl nich so) aussehen.

Ein springender Pink Dolphin, den ich so fröhlich NICHT gesehen habe

Im Anschluss bin ich dann mal ordentlich ne Runde mit den Piranhas schwimmen gewesen – Auf Menschenfleisch waren sie aber nich so scharf oder ich war denen einfach nich knackig genug!

Auf gehts zum lebendigen Piranha-Fischen - Fazit: hat nich geklappt

Im Anschluss ging es dann nach ein paar Kaiman sehen. Kaimans sind während des hohen Wasserstandes auch nur schlecht zu sehen – was mein Timing doch sehr sehr ärgerlich macht. Hier allerdings ein paar Kaimans, welche in einer Art Käfig von einigen Bewohnern der Commune San Fransico gehalten werden.

ein Kaiman steht bequem auf einem Anderen
Ein affenähnliches Tierchen auf meinem Arm

Tja, an sich wollten wir auch einen Dschungeltrip machen – auf der Suche nach dem richtigen Reiseführer wurde allerdings schnell deutlich das man sich schon mindestens 3-4 Tage Zeit nehmen muss um auch Affen, Boas, Anacondas im tiefen Dschungel zu entdecken. Zwar waren wir schon recht tief im Dschungel aber…. gereicht hat es leider noch nicht. Gerne hätten uns einige Dorfbewohner etwas weiter herausgeführt aber die Zeit war leider nicht da und für eine Ein-Tages-Tour im nahen Regenwald fehlte uns dann doch die Motiviation. Aber Puerto Narino wusste auch so schon ein wenig zu beeindrucken. Es ist ein Dorf mit Dschungelatmosphäre – in der Nacht wird man von Moskitos völlig zerstochen und man hört schon viele interessante Tiergeräusche. Und immerhin gab es viele Papageien vor Ort – Wörter liessen sie sich allerdings leider nicht beibringen…

Auf in den Regenwald
Die Schule ist aus - einige Kinder warten auf darauf von ihren Eltern im Boot abgeholt zu werden
Ein Krankenboot

Tja, so ging es letztendlich ohne Boas und Anacondas nach 2 Nächten wieder zurück nach Leticia. Die Rückfahrt mit der Strömung und einem noch schnelleren Boot auf dem Amazonas war auch enorm beeindruckend und Menschen die in kleinen Kommunen an den Ufern des Amazonas wohnten und mit in die Stadt nach Leticia wollten machten an den Ufern mit wedelnden T-Shirts und allen möglichen Gegenständen auf sich Aufmerksam, damit das Boot auch kurz anhält um sie oder Lebensmittel zur Grenzstadt Leticia zu kutschieren. 

Kinder beim Kleider waschen
Bienvenidos
Alles am Amazonas ist derzeit völlig überschwemmt
Na dann gehts halt baden
Ein Boot als einziges Transportmittel am Amazonas

Letztendlich war es eine wirklich interessante Reise, viele nette Menschen und interssant zu sehen wie die Leute am Amazonas entlang ihr Leben führen und… immerhin habe ich ein paar pinke Dolphine gesehen was mich natürlich glücklich schätzt.

P.S. Gerade sitze ich im Flugzeug und fliege den Amazonas 3 Stunden entlang bis nach Manaus. Der Blick ist beeindruckend – verschiedene Flüsse schlängeln sich hier mitten durch den Regenwald – wo weit und breit nur Bäume zu sehen sind. Alles grün so weit das Auge vom Flugzeug aus reicht. Es ist gigantisch!

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