7 Highlights auf Gran Canaria
Januar 7, 2021
Um nochmal einen vielleicht hilfreichen Artikel zu schreiben der zudem mit einem kleinen Lebenszeichen von mir und den vor Ort erfahrenen Dingen umschrieben wird, habe ich mir jetzt nochmal besonders lange Zeit gelassen. Allerdings heißt das nicht, dass dieser traurige Post-Rhythmus ab jetzt beibehalten wird. Sobald ich wieder mehr erlebe, hagelt es hier quasi an Einträgen. Das geht dann zack zack zack ;). Also immer mal wieder vorbeischauen. Nachdem ich jetzt schon 1,5 Monate auf Gran Canaria war und mich hauptsächlich im unterhaltsamen Las Palmas aufgehalten habe, bedurfte es der Anwesenheit meines Freundes Hectors, damit auch ich mal mehr von der schönen Insel besuche. Hector, mit dem ich mich mittlerweile schon auf einigen Reisen getroffen habe (Phillipinen, Indonesien, Myanmar, Granada, Torrevieja…) kenne ich schon seit 2007 aus dem ERASMUS-Studium in Schweden. Aber bevor ich jetzt schon während der Einleitung zu weit ins Detail gehe, springen wir besser mal direkt zu den Höhepunkten von Gran Canaria. Ausgangspunkt unserer Reise und Standort für eine Woche war Agaete, womit wir auch direkt starten.
Agaete
Agaete ist ein hübsches Dorf/Kleinstadt im Nordwesten von Gran Canaria und ein toller Einstiegspunkt von zahlreichen Wanderungen in die grünen Landschaften und Berge der Umgebung. Agaete verfügt über einen sehr belebten Hafen, der als Fähranlegestelle für das Fährunternehmen FredOlsen gilt. Von hier verkehren die Fähren nach Teneriffa. Am Hafen gibt es zahlreiche Restaurants. An einem solchen Ort vermutet man eigentlich keine guten Restaurants. Dennoch konnte vor allem eine Pizzaria mit dem unfassbar einfallsreichen Namen „La Pizzaria“ herausstechen. Pizza in Agaete? Keine Scheu, da könnt ihr ohne Bedenken hin. Auch der Limoncelli aufs Haus ist genießbar. Hingegen würde ich die Finger vom Grappa lassen haha.
Nichtsdestotrotz muss jemand ja die Erfahrung machen und daher mussten wir mit ein wenig Kater eine der Wanderungen angehen. Um Agaete gibt es viele Steigungen und zahlreiche Wanderrouten. Wir haben hierbei zwei Wanderungen gemacht. Eine der beliebtesten und nicht allzu langen ist sicherlich die Wanderung zum Playa de Guayedra. Man muss zwar für einen kurzen Teil die Landstraße entlang aber man hat wirklich sehr schöne Ausblicke und kann bei nicht allzu starkem Wellengang auch am Strand ins Wasser springen. Für den Hin- und Rückweg muss man nicht mehr als 2,5 Stunden einplanen.
Wer eine längere Wanderung machen möchte, kann hierzu von Agaete zum Pico de Tamadaba starten. Unterwegs gibt es zahlreiche wunderschöne Aussichtspunkte, von wo man hinunter ins Tal bis hin zur Küste oder sogar bis nach Teneriffa blicken kann. Das ganze gilt als eine Tagestour aber man kann auch durchaus nur die Hälfte der Tour machen (was wir gemacht haben haha). Die App fürs Handy „Komoot“ hilft hier hervorragend bei der Planung. Die App zeigt die Route an und mit dem GPS kann man sich immer sicher sein, dass man den meisten ausgeschilderten Wanderwegen auch wirklich folgt.
Roque Nublo
Der Roque Nublo ist der drittgrößte Berg (Gran Canarias) und verfügt über die bekannteste Felsformation von Gran Canaria auf dem Gipfel. Als Wahrzeichen der Insel zählt der interessant geformte Basaltfelsen auf dem Gipfel des Roque Nublos. Um die Felsformation zu erreichen, muss man von einem ausgeschilderten Parkplatz in circa 30 Minuten zum Gipfel emporsteigen. Viele erhalten hier eine atemberaubende Panoramasicht und es ist besonders bei Sonnenuntergang enorm beliebt. Allerdings empfehle ich, den Aufstieg nicht mit mir zu machen, da ich bei meinem ersten Versuch mit Hector lediglich Nebel sah. Als ich heute meinen zweiten Versuch starten wollte tobte ein Gewitter. Evtl. starte ich noch einen dritten Versuch und poste hier Bilder ohne Nebel. Aber evtl. bin ich auch einfach nur vom Pech verfolgt! Checkt daher unbedingt das Wetter bevor ihr dorthin fahrt. Das Wetter kann sich enorm von den restlichen Teilen der Insel unterscheiden. Der Roque Nublo ist im übrigen nur ein wenig kleiner als Pico de Las Nieves, der das nächste Highlite bildet.
Pico de las Nieves
Der Pico de Las Nieves ist mit seinen 1949 Metern der zweithöchste Berg Gran Canarias (der höchste Berg, der Morro de la Agujereada ist übrigens nicht in dieser Top 7 Liste vertreten). Der Pico de Las Nieves ist nur circa 15 Autominuten vom Roque Nublo entfernt und daher lohnt es sich beide Highlites gemeinsam zu erkunden. Auch hier gab es für mich nur Nebel aber ich habe wirklich auch traumhaft schöne Bilder gesehen (natürlich auf anderen Handys… haha). Im Zentrum von Gran Canaria, wo sich der Roque Nublo und der Pico de Las Nieves aufhalten, führen zahlreiche Serpentinen hinauf/hinunter. Noch habe ich es nicht gemacht aber die Straßen bieten sich auch unfassbar gut für eine Tour auf einem Roller an. Unter 125cc würde ich allerdings in Frage stellen, ob man die zahlreichen Anstiege ohne anschieben meistert. Auf keinen Fall vergessen darf man, ob mit Auto oder Roller die warmen Anziehsachen, da die Temperaturen durchaus unter 10 Grad fallen.
Maspalomas
Kommen wir zu dem Ort, der auf zahlreichen Reisemagazinen auch gerne auf der Titelseite abgebildet ist, den Sanddünen von Maspalomas. Man kann beim umherschweifen in den weitläufigen, kilometerlangen Dünen durchaus das Gefühl bekommen, dass man in der Wüste ist. Es sieht wirklich beeindruckend aus und die Besichtigung der Dünen ist ein absolutes Highlite. Allerdings muss man auch ein wenig aufpassen, wo man herumläuft. Ich jedenfall habe ein kleines Trauma dort entwickelt. Näheres hierzu auf Nachfrage haha.
Puerto de Mogan
Als „Venedig des Südens” oder “Klein Venedig“ wird Puerto de Mogan auch genannt. Zu dem Namen tragen die unfassbar vielen kleinen gemütlichen Gassen des Ortes bei. Der Ort an sich wurde erst 1980 „entworfen“ und ist wirklich ausschließlich touristisch. Das dieser Ort hier auftaucht, verdankt er eigentlich dem wirklich hübschen Hafen mit seinen bunten Häusern. Letztendlich ist aber leider wirklich alles nur auf Tourismus ausgelegt, so dass ich noch nichteinmal den Verzehr von Speisen und Getränken empfehlen kann. Wir wollten hier lediglich einen Cappuccino trinken, der letztendlich den dreifachen Preis eines auf Gran Canaria gänigeen Cappuccinos hatte. Ähnlich wie in Maspalomas sind im touristischen Süden der Insel deutlich höhere Preise als im Norden zu erwarten. Nichtsdestotrotz ein schönes Örtchen, was man in weniger als einer halben Stunde dann auch durchkreuzt hat.
Faro de Sardina
Nicht weit entfernt von Galdar liegt der Faro de Sardina. Was für uns ursprünglich nur als ein letzter Abstecher angepeilt wurde, wechselte dann ziemlich rasant mit dem Erblicken des Sonnenuntergangs zu einem Tageshighlite. Der Faro de Sardina liegt traumhaft über den Klippen der Nordwestspitze von Gran Canaria. Man kann dabei zusehen, wie das Wasser mit voller Kraft auf die Klippen schlägt. Wem das noch nicht reicht, der kann auch an den Klippen hinunterklettern. Da ich den Sonnenuntergang beim Roque Nublo bislang verpasst habe, ist dies bislang der schönste Sonnenuntergang für mich auf Gran Canaria gewesen.
Teror
Als letztes kommen wir noch zu einer weiteren Kleinstadt, welche eine wirklich tolle Architektur hat und zusätzlich noch ein wirklich kulinarisches Highlite vorweisen kann. Alle Vegetarier und Veganer überspringen die nächsten Sätze am besten, denn es handelt sich hierbei um Herstellung und Verarbeitung von Pökel- und Wurstwaren. Seit den späten 30er Jahren sind Würste aus Teror „anscheinend“ weltweit bekannt bzw. herausragend. Wer also die Chance hat, schaut euch gemütlich in der Stadt um, lauft an den hübschen Balkonen in der Innenstadt vorbei und gönnt euch ein Brötchen mit Wurst. Wir haben uns hierbei eine Chorizo gegönnt die mit weiteren Zutaten verfeinert ist und man letztendlich auf ein Brot/Brötchen streicht kombiniert mit Käse. Und es war echt gut! Also… meine lieben Vegetarier-Freunde, jetzt könnt ihr wieder weiterlesen!
Barranco de Las Vacas
Für die jenigen die mitgezählt haben ist das nun die Nummer acht! Leider hat es die Barranco de Las Vacas nicht in die Top 7 geschafft. Die Schlucht ist eine der versteckten Spots und war leider an unserem Tag mit ziemlich vielen Menschen befüllt. Ich glaube allerdings, dass es durchaus beeindruckend ist, wenn weniger Leute in der Schlitzschlucht herumlaufen. Insofern könnte es sich lohnen der Barranco de Las Vacas eine Chance zu geben.
Vielen Dank nochmal an Hector, mit dem das Erkunden der Insel unfassbar viel Spaß gemacht hat und den ich während dieser längeren Reise hoffentlich noch häufiger antreffen werde! Anbei noch ein Abschlussbild aus Agaete mit Freunden von Hector (und jetzt natürlich auch von meinen haha), wo uns am letzten Tag ein leckerer Tintenfisch zubereitet wurde.
Abschließend noch ein paar Worte zu meinen vergangenen Wochen. Mittlerweile fühle ich mich schon fast als Bewohner von Las Palmas. Ich spiele so häufig wie möglich am Strand Beachvolleyball und die Leute die auch Spaß an Sport oder anderen Aktivitäten haben steigen ständig. Es sind derzeit wirklich unfassbar viele Menschen hier, die flexibel sind und die den Einschränkungen in den eigenen Ländern entfliehen wollen. Ich wechsle meine Übernachtungen meist zwischen privaten Unterkünften und Hostels hin und her und die Zeit verfliegt wie im Fluge. All das trägt leider hauptsächlich dazu bei das ihr hier so wenig von mir lest. Ich gelobe aber Besserung und möchte bald auch noch unbedingt über einen der schönsten Tage in ganz Spanien schreiben, den Dreikönigstag und den köstlichen „Roscon“.
Folgendes ist in den nächsten Wochen geplant:
Am kommenden Samstag geht es für mich erstmal auf die Insel „La Palma“, welche hervorragend zum Wandern sein soll. Am 22.01. soll dann mein Flieger nach Malaga gehen (wo ich mein Auto gerne wieder in Empfang nehmen möchte um dann über Andalusien so langsam in Richtung Norden zu düsen um irgendwann im Februar wieder in Deutschland zu sein. Für Mitte März ist derzeit der Flug nach Vancouver geplant – lassen wir uns überraschen. Ob das alles auch so wird erfahrt ihr dann bald. Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet und freue mich euch bald wieder zu sehen :-).
Glad to see that you adopted the local custom of going either top or trouserless 😉